Darf man Sklaven zum Geschlechtsverkehr zwingen?
Eine klare islamische Antwort, untermauert von authentischen Quellen:
1. Klare Aussage zum Thema Einwilligung
Im Islam ist es unmissverständlich verboten, irgendjemanden gegen seinen Willen zum Geschlechtsverkehr zu zwingen – sei es eine Ehefrau, eine Konkubine oder eine (vormals) versklavte Person. Zahlreiche Quellen belegen dies. In Al-Minhāj fī Shu’ab al-Īmān lesen wir:
„Wenn eine Sklavin gekauft wird und sie es ablehnt, berührt zu werden oder mit ihm zu schlafen, dann darf er sie nicht berühren, sich zu ihr legen oder Geschlechtsverkehr mit ihr haben, außer sie stimmt zu.“
(Al-Minhāj fī Shu’ab al-Īmān 3:267)
Diese Aussage ist eindeutig: Ohne Einwilligung gibt es kein Recht auf Geschlechtsverkehr.
2. War der Prophet (ﷺ) „pervers“?
Manche Gegner des Islam behaupten, der Prophet Muhammad (ﷺ) habe seine Frauen oder Sklavinnen gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Das ist eine völlig unbegründete Unterstellung. Der Prophet (ﷺ) selbst war ein Vorbild in Sachen Schamhaftigkeit und respektvollem Umgang. Ein Hadith aus Ibn Majah verdeutlicht, dass er keine tierische Triebhaftigkeit duldete:
„Wenn einer von euch seiner (Ehe-)Partnerin für den Geschlechtsverkehr begegnet, so bedeckt euch und nähert euch nicht wie zwei wilde Maultiere.“
(Ibn Majah 1921, Hasan laut As-Suyuti)
Diese Worte zeigen klar, dass der Prophet (ﷺ) eine respekt- und würdevolle Atmosphäre zwischen Mann und Frau forderte. Zwang oder Erniedrigung hat darin keinen Platz.
3. Was ist Geschlechtsverkehr im Islam?
Sexualität im Islam ist nicht bloß ein körperlicher Akt. Sie dient auch dem seelischen und emotionalen Zusammenwachsen. Ibn al-Qayyim (gest. 1350) beschreibt es folgendermaßen:
„Der Geschlechtsakt sollte nicht bloß eine rein körperliche, triebhafte Freisetzung von Hormonen sein. Er enthält emotionale und spirituelle Bestandteile, die die Seelen zweier Gläubiger einander näherbringen.“
„Was den Geschlechtsverkehr und die Intimität angeht, so war die Anleitung des Propheten (ﷺ) die vollkommenste aller Anleitungen. Sie bewahrt die Gesundheit, erfüllt das Verlangen und persönliche Glück und erfüllt die Ziele, für die sie gemacht wurde.“
(Ibn Al-Qayyim, Zād al-ma’ād fī hady khayr al-’ibād 4:228)
Hieraus wird deutlich, dass Zwang oder Gewalt alles andere als vereinbar mit der islamischen Vorstellung von Geschlechtsverkehr ist.
4. Deutliche Worte von Imam ash-Shāfi‘ī
In seiner Schrift Al-Umm macht Imam ash-Shāfi‘ī klar, dass selbst in Situationen mit Ehefrau oder Konkubine niemand zum Geschlechtsverkehr gezwungen werden darf. Er schreibt:
„Ebenso, wenn er nur eine Ehefrau oder zusätzlich eine Konkubine hat, mit der er Geschlechtsverkehr ausübt, so wird er angehalten, Allah den Allmächtigen zu fürchten und ihr keinen Schaden im Hinblick auf den Geschlechtsverkehr zuzufügen, auch wenn nichts Spezielles vorgeschrieben ist. Er ist nur verpflichtet, ihr das zu gewähren, was ihr nützt, wie finanzielle Versorgung, Unterkunft, Kleidung und das Verbringen der Nacht mit ihr. Was den Geschlechtsverkehr betrifft, so ist er ein Akt des Vergnügens und niemand kann dazu gezwungen werden (la yujbaru aḥadun ‘alayhi).“
Al-Umm lil-Shāfiʻī (Beirut: Dār al-Maʻrifah, 1990) 5:203
Das ist eine unmissverständliche Anweisung: Wer diese Worte ernst nimmt, kann keine Zwangshandlungen rechtfertigen.
5. Strenge Strafen bei Missbrauch
Wer eine Sklavin rechtswidrig an sich nimmt und sie zum Geschlechtsverkehr zwingt, begeht eine schwere Straftat – darauf steht harte Strafe. Imam ash-Shāfi‘ī schreibt unmissverständlich:
„Wenn ein Mann eine Sklavin widerrechtlich an sich reißt und dann Geschlechtsverkehr mit ihr hat, während er nicht unwissend war, wird die Sklavin ihm weggenommen, er muss eine Geldstrafe zahlen, und er wird wegen Unzucht bestraft.“
(Al-Umm li’l-Shāfiʻī 3:253)
Damit ist eindeutig festgehalten, dass der Islam solches Unrecht aufs Schärfste verurteilt und ahndet.
Fazit
Die zitierten Quellen lassen keinerlei Zweifel zu: Im Islam ist es ausdrücklich untersagt, eine Frau – seien es Ehefrauen, Konkubinen oder ehemals versklavte Personen – zum Geschlechtsverkehr zu zwingen. Wer gegen den Willen der Frau handelt, begeht eine schwere Sünde und zieht irdische wie jenseitige Strafen auf sich. Das macht die Gerechtigkeit des islamischen Rechts in diesem Punkt überdeutlich.
Und Allah weiß es am besten.
Sklaverei im Islam
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
Zuerst müssen wir uns die Definition von Sklaverei im heutigen Verständnis anschauen:
“Sklaverei bezeichnet das System, in dem Menschen rechtlich oder gesellschaftlich als Eigentum behandelt werden und somit ihrer grundlegenden Rechte und Freiheiten beraubt sind. Sklaven sind gezwungen, für andere zu arbeiten, ohne Entlohnung oder mit extrem geringer Entlohnung, und sie können verkauft, gekauft oder zur Arbeit gezwungen werden. Dies führt zu einer völligen Entmenschlichung, da die betroffenen Personen keine Kontrolle über ihr eigenes Leben oder ihre Entscheidungen haben und oft unter extremen physischen und psychischen Misshandlungen leiden. Sklaverei wird heute allgemein als eine schwere Verletzung der Menschenrechte verstanden und ist international illegal.”
Am Ende dieses Artikels wird der Leser feststellen, dass diese Definition der islamischen Sichtweise von “Sklaverei” nicht entspricht. In einem weiteren Artikel werden wir aufzeigen, dass vor allem die christliche Betrachtung von Sklaverei diese Definition erfüllt.
Der Islam verurteilt jede Form von Ungerechtigkeit gegenüber Sklaven mit Nachdruck. Besonders hervorgehoben wird die Warnung vor der Hölle, die jeden erwartet, der seine Macht missbraucht. Abu Mas’ud berichtete:
„Als ich meinen Diener schlug, hörte ich eine Stimme hinter mir, die sagte: ‚Abu Mas’ud, bedenke, dass Allah mehr Macht über dich hat, als du über ihn hast.‘ Ich drehte mich um und erkannte, dass es der Gesandte Allahs ﷺ war. Ich sagte: ‚Gesandter Allahs, ich setze ihn um Allahs willen frei.‘ Daraufhin sagte er: ‚Hättest du das nicht getan, (wären dir die Tore der) Hölle geöffnet worden, oder das Feuer hätte dich verbrannt.‘“
(Sahih Muslim 1695c)
Diese Aussage zeigt die ernste Konsequenz von Unterdrückung und Gewalt: Wer Sklaven misshandelt, riskiert das Höllenfeuer, es sei denn, er bereut und handelt gerecht, indem er den Sklaven freilässt.
Darüber hinaus macht der Prophet ﷺ die Befreiung von Sklaven zu einem Akt, der vor der Hölle schützt. Abu Huraira überliefert:
„Wer einen Sklaven befreit, den wird Allah für jedes Glied (seines Körpers) von der Hölle befreien, für jedes Glied seines (Sklaven) Körpers, sogar für seine Geschlechtsteile.“
(Ṣaḥīḥ Muslim 1509 b)
Die vollständige körperliche und seelische Befreiung eines Menschen wird hier direkt mit der Rettung des Befreiers vor der Hölle verknüpft.
Der Islam geht noch weiter, indem er Bildung und gute Behandlung von Sklaven als Pflicht darstellt. Der Prophet ﷺ sagte:
„Wer eine Sklavin hat, ihr gutes Benehmen beibringt und ihre Bildung verbessert und sie dann freilässt und heiratet, wird eine doppelte Belohnung erhalten.“
(Sahih al-Bukhari, Hadith 2547)
Das bedeutet, dass die Befreiung eines Sklaven nicht nur ein einzelner Akt ist, sondern von aufopfernder Fürsorge begleitet sein sollte. Der Islam fordert hier nichts Geringeres als die vollständige menschliche Würde für die Betroffenen.
Auch finanziell wird die Gerechtigkeit für Sklaven sichergestellt. Der Prophet ﷺ erklärte, dass selbst im Fall einer teilweisen Befreiung die Verantwortung für die vollständige Freiheit besteht:
„Wenn jemand seinen Anteil an einem Sklaven freilässt und genügend Geld hat, um die anderen Eigentümer auszuzahlen, soll er dies tun, um den Sklaven vollständig freizulassen. Der Sklave ist dann vollständig frei und nicht mehr Eigentum von irgendjemandem, und das Vermögen des Sklaven bleibt bei ihm.“
(Sunan an-Nasa’i 4699)
Selbst in Situationen von Not und Krisen war die Freilassung von Sklaven ein Zeichen von Glauben und Gerechtigkeit. Der Prophet ﷺ sagte:
„Gebt den Armen und Hungrigen zu essen, besucht die Kranken und lasst die Gefangenen frei.“
(Sahih al-Bukhari, Hadith 5373)
Der Islam verurteilte die Misshandlung von Sklaven und forderte ihre gerechte Behandlung. Sklaven durften gesellschaftlich aktiv sein und wurden oft freigelassen.
Al-Tabataba’i, Tafsir (16:338-358):
Die Herren waren verpflichtet, Sklaven nicht in Not zu bringen; Sklaven sollten nicht gefoltert, missbraucht oder ungerecht behandelt werden. Sie könnten untereinander heiraten – mit der Erlaubnis ihres Meisters – oder mit freien Männern oder Frauen! Sie könnten als Zeugen erscheinen und mit freien Männern an allen Angelegenheiten teilnehmen. Viele von ihnen wurden als Gouverneure, Kommandeure der Armee und Administratoren ernannt.
Umar befahl die Freilassung einer misshandelten Sklavin und setzte ein Zeichen gegen Grausamkeit.
„Umar ibn al-Khattab, möge Allah mit ihm zufrieden sein, wurde eine Sklavin vorgestellt, die von ihrem Meister mit einem Stück heißem Eisen geschlagen oder davon verletzt worden war, also befahl er ihm, sie frei zu lassen.“
(Quelle: al-Muwaṭṭa’ 2/403)
Ein Ohrfeigenvorfall führte dazu, dass der Prophet ﷺ die Freilassung der Sklavin befahl.
„Hilal b. Yasaf berichtete, dass eine Person wütend wurde und ihre Sklavin ohrfeigte. Daraufhin sagte Suwaid b. Muqarrin zu ihm: ‚Du konntest keinen anderen Teil (des Körpers) finden, den du klatschen konntest, als den prominenten Teil ihres Gesichts? Sieh, ich war einer der sieben Söhne von Muqarrin, und wir hatten nur eine Sklavin. Der Jüngste von uns ohrfeigte sie, und der Gesandte Allahs (Friede sei mit ihm) befahl uns, sie freizulassen.‘“
(Sahih Muslim 1658 b)
Der Prophet ﷺ stellte strenge Strafen für die Misshandlung von Sklaven auf.
„Wer seinen Sklaven tötet, den werden wir töten; wer (seinen Sklaven) verstümmelt, den werden wir verstümmeln, und wer (seinen Sklaven) kastriert, den werden wir kastrieren.“
(Sunan an-Nasai 4736, Hasan [gut])
Der Islam förderte Mitgefühl und Gerechtigkeit gegenüber Sklaven, auch durch die Taten der Gefährten wie Umar ibn al-Khattab.
„Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: “Oh Gesandter Allahs, ich hatte in den Tagen der Unwissenheit ein Gelübde abgelegt, dass ich einen Tag I’tikaf (spirituellen Rückzug in der Moschee) in der Heiligen Moschee beobachten würde. Was ist deine Meinung dazu?” Der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: “Gehe und beobachte I’tikaf für einen Tag.” Der Gesandte Allahs (Frieden und Segen seien auf ihm) gab ihm eine Sklavin aus dem Fünftel der Kriegsbeute. Als der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) die Kriegsgefangenen freiließ, hörte Umar, wie sie sagten: “Der Gesandte Allahs hat uns freigelassen.” Umar fragte: “Was ist das?” Sie sagten: “Der Gesandte Allahs hat die Kriegsgefangenen freigelassen, die dem Volk als Beute zugeteilt wurden.” Daraufhin sagte Umar: “Abdullah, gehe zu jener Sklavin und setze sie frei.”“
(Sahih Muslim 1656c)
Umar verurteilte die Ausnutzung von Sklaven und forderte ihre gleichberechtigte Behandlung.
„Ibn Abbas berichtete: Umar ibn al-Khattab (möge Allah mit ihm zufrieden sein) ging eines Tages an einigen Leuten vorbei, die aßen, während ihre Diener standen. Umar sagte: “Warum sehe ich deine Diener nicht mit dir essen? Begehren sie nicht?” Ein Mann sagte: “Nein, bei Allah, o Führer der Gläubigen. Vielmehr haben wir ihnen den Vorzug.” Umar wurde sehr wütend und sagte: “Was ist mit den Menschen los, die ihre Sklaven ausnutzen? Möge Allah der Erhabene mit ihnen tun, was sie verdienen.”“
(Musnad al-Fārūq 582)
Der Islam verurteilt jegliche Form der Sklaverei, besonders wenn sie durch Entführungen oder unrechtmäßige Praktiken erfolgt. Der Prophet machte deutlich, dass solche Taten am Tag der Auferstehung schwerwiegende Konsequenzen haben werden.
„Abu Huraira berichtete: Der Prophet, Friede und Segen seien auf ihm, sagte: ‚Allah sagte: Es gibt drei, gegen die ich am Tag der Auferstehung eintreten werde: ein Mann, der mit meinem Namen ein Wort gibt, aber treulos wird, ein Mann, der eine freie Person in die Sklaverei verkauft und den Preis dafür unrechtmäßig an sich nimmt, und ein Mann, der einen Arbeiter anstellt, das Arbeitsergebnis erhält, ihm aber seinen Lohn nicht zahlt.‘“
(Sahih al-Bukhari 2114)
Der Prophet zeigte uns auch, wie wir die Ehre eines jeden Menschen wahren sollten. Es ist eine ernste Sache, jemanden als „Sklaven“ zu bezeichnen – eine Praxis, die durch den Islam abgelehnt wird.
„Keiner von euch sollte sagen: ‚Mein Sklave‘, denn ihr alle seid die Diener Allahs. Stattdessen soll er sagen: ‚Mein Junge‘. Und der Diener sollte nicht sagen: ‚Mein Herr‘, sondern er soll sagen: ‚Mein Vorgesetzter‘.“
(Sahih Muslim 2249b)
Und Umar ibn Al-Khattab, möge Allah mit ihm zufrieden sein, verurteilte die Idee, dass Menschen, die in Freiheit geboren wurden, zur Sklaverei gezwungen werden könnten.
„Seit wann versklavt ihr die Menschen, obwohl sie von ihren Müttern in Freiheit geboren wurden?“
(Futuh Masr 290)
Der Prophet Muhammad, Frieden und Segen seien auf ihm, legte großen Wert auf die faire und respektvolle Behandlung von Sklaven und betonte, dass sie wie Brüder behandelt werden sollten. Diese Haltung widerspricht jeder Form von ungerechter Sklaverei und Misshandlung.
„Ma’rur ibn Suwaid berichtete: Der Gesandte Allahs, Frieden und Segen seien auf ihm, sagte: ‚Eure Sklaven sind eure Brüder. Allah hat sie in eure Hand gegeben, und wer seinen Bruder unter sich hat, soll ihm von dem essen lassen, was er selbst isst, und ihm von dem Kleidung geben, was er selbst trägt. Und belastet sie nicht mit etwas, das sie überfordert. Wenn ihr sie jedoch überlastet, dann helft ihnen dabei.‘“
(Sahih Muslim 1661, Grad: Sahih)
Der Prophet zeigte auch im Umgang mit seinen Dienern wie Anas ibn Malik, dass wahre Führung in Bescheidenheit und Milde liegt.
„Anas ibn Malik berichtete: ‚Ich diente dem Propheten, Allahs Frieden und Segen auf ihm, zehn Jahre lang. Bei Allah, er sagte nie einmal ein mildes „Uff“ zu mir, noch sagte er jemals in einer harschen Weise: ‚Warum hast du das getan?‘ oder ‚Warum hast du das nicht getan?‘‘“
(Sahih Bukhari 5691, Grad: Muttafaqun Alayhi)
Der Prophet zeigte auch, wie er allen Menschen, unabhängig von ihrem sozialen Status, zugewandt und hilfsbereit war, wie es bei seiner Interaktion mit den Sklavinnen von Medina der Fall war.
„Anas ibn Malik sagte: ‚Jede der Sklavinnen von Medina konnte die Hand des Gesandten Allahs (ﷺ) nehmen und ihn dorthin mitnehmen, wo sie wollte.‘“
(Sahih al-Bukhari 6072)
Al-ʿAyni erklärte, dass der Prophet keine Barrieren aufgrund von Status oder Geschlecht errichtete. Er war für alle zugänglich und zeigte stets Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
„Was damit gemeint ist, dass er an der Hand genommen wurde, ist, dass der Prophet (Segen und Frieden Allahs seien auf ihm) sanft mit den Sklavinnen war und sich mit ihr begab. Dies bedeutet, dass die Haltung des Gesandten Allahs (Segen und Frieden Allahs seien auf ihm) ein solch hohes Maß an Freundlichkeit und Sanftmut erreichte, dass er, wenn eine Sklavin ihn benötigte, um mit ihr irgendwo in Medina hinzugehen, um ihr Problem zu erledigen, und sie ihn um Hilfe bat, er nicht zögern würde, mit ihr zu gehen, um ihr dabei zu helfen.“
(ʿUmdat al-Qari 22/141)
Der Prophet Muhammad, Frieden und Segen seien auf ihm, warnte vor schlechtem Umgang mit Sklaven und betonte, dass solches Verhalten zu einem Ausschluss vom Paradies führen würde. Dies unterstreicht die ethischen Prinzipien des Islam, die die faire und respektvolle Behandlung von Sklaven fördern.
„Der Gesandte Allahs, Frieden und Segen seien auf ihm, schlug weder einen Diener noch eine Frau, und er schlug niemals etwas mit seiner Hand.“
(Sunan Ibn Majah 1984, Grad: Sahih)
Einmal, als Abu Bakr einige seiner Sklaven verfluchte, wies der Prophet ihn zurecht und erklärte, dass die Sühne für diese Sünde in der Befreiung der Sklaven liege. Dies betont die Verantwortung des Herrn, für das Wohlergehen seiner Sklaven zu sorgen.
„Aisha berichtete: Abu Bakr verfluchte einmal einige seiner Sklaven, da sagte der Prophet, Frieden und Segen seien auf ihm: ‚O Abu Bakr! Die, die verfluchen, oder die, die wahrhaftig sind? Nein, bei dem Herrn der Kaaba!‘ Der Prophet wiederholte es zwei oder drei Mal. An jenem Tag befreite Abu Bakr einige seiner Sklaven. Dann kam der Prophet zu ihm und sagte: ‚Tu es nicht wieder.‘“
(Al-Adab Al-Mufrad 319, Einstufung: Sahih)
Der Prophet zeigte auch im Krieg Gnade und Vergebung, indem er Sklaven von Feinden befreite, wenn keine Gefahr für die Gesellschaft bestand.
„Als der Gesandte Allahs, Frieden und Segen seien auf ihm, die Menschen von At-Ta’if belagerte, befreite er ihre Sklaven, die zu ihm herauskamen.“
(Musnad Ahmad 3257, Grad: Sahih)
Es wird auch berichtet, dass der Prophet niemals Gewalt gegen Sklaven oder Frauen ausübte und nie mit seiner Hand etwas schlug, was seine Sanftmut und Barmherzigkeit zeigt.
„Der Gesandte Allahs, Frieden und Segen seien auf ihm, schlug weder einen Diener noch eine Frau, und er schlug niemals etwas mit seiner Hand.“
(Sunan Ibn Majah 1984, Grad: Sahih)
Die engsten Gefährten des Propheten, Frieden und Segen seien auf ihm, folgten seinem Beispiel und befreiten Sklaven. Abu Huraira befreite seinen Sklaven und erklärte, dies sei für Allahs Sache.
„Überliefert von Qais: Als Abu Huraira zusammen mit seinem Sklaven aufbrach, um den Islam anzunehmen, verloren sie sich unterwegs aus den Augen. (Als der Sklave auftauchte) sagte Abu Huraira (zum Propheten): ‚Ich mache dich zum Zeugen, dass der Sklave für Allahs Sache freigelassen ist.‘“
(Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 2532)
Im Islam ist es von Bedeutung, selbstlos zu handeln und anderen zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, selbst wenn man selbst in Not ist. Allah betont dies in Bezug auf das Speisen von Gefangenen:
„Und sie geben Nahrung, obwohl sie sie selbst lieben, dem Bedürftigen, dem Waisen und dem Gefangenen, indem sie zu sich sagen: ‚Wir speisen euch nur um des Wohls Allahs willen. Wir wünschen von euch weder Lohn noch Dank.‘“
(Surat Al-Insan 76:8-9)
Der Prophet erinnerte uns kurz vor seinem Tod an die Wichtigkeit des Gebets und der gerechten Behandlung von Sklaven. Es ist ein dringender Aufruf zur Verantwortung gegenüber denen, die in unserer Obhut sind.
„Die letzte Aussage des Gesandten Allahs, Friede und Segen sei mit ihm, war: Das Gebet, das Gebet! Fürchte Allah in Bezug auf diejenigen, die deine rechten Hände besitzen!“
(Sunan Abī Dāwūd 5156, Klasse: Sahih)
Ibn al-Athir kommentiert: „Er meint, Sklaven auf die beste Weise zu behandeln und ihre Last zu erleichtern.“
Ammar ibn Yasir warnt vor der ungerechten Behandlung von Sklaven. Wer sie schlecht behandelt, wird am Tag der Auferstehung für dieses Unrecht zur Rechenschaft gezogen.
„Keiner von euch schlägt seinen Sklaven ungerecht, außer dass der Sklave am Tag der Auferstehung Vergeltung von ihm erhalten wird.“
(Al-Adab Al-Mufrad 181, Grad: Sahih)
Hier sehen wir, dass die Gefährten des Propheten die Befreiung von Sklaven als Zeichen moralischer Größe betrachteten – wer keine Sklaven befreite, wurde als einer der “Schlechtesten” angesehen.
„Jubayr ibn Nufayr berichtete: Abu Darda, möge Allah mit ihm zufrieden sein, pflegte über die Menschen zu sagen: ‚Wir kennen euch besser als ein Tierarzt seine Tiere kennt. Wir wissen genau, wer unter euch der beste und wer der schlechteste ist. Was den besten von euch betrifft, von ihm wird Güte erwartet, und man fühlt sich vor seinem Übel sicher. Was den schlechtesten von euch betrifft, von ihm wird keine Güte erwartet, niemand ist vor seinem Übel sicher, und er befreit keine Sklaven.‘“
(al-Adab al-Mufrad von al-Bukhari 159, Sahih nach Al-Albani)
Der Koran sieht die Befreiung von Sklaven als eine der höchsten Formen der Frömmigkeit.
Sure 2:177 (Al-Baqara)
„Es ist nicht die Frömmigkeit, dass ihr eure Gesichter nach Osten oder Westen wendet. Frömmigkeit ist vielmehr, wer an Allah, den Jüngsten Tag, die Engel, das Buch und die Propheten glaubt, der sein Vermögen gibt, trotz seiner Liebe zu ihm, für die Verwandten, die Waisen, die Bedürftigen, die Reisenden, die Bettler und für die Sklaven, die zur Freiheit verholfen werden.”
Die Freilassung von Sklaven ist im Islam so wichtig, dass dafür sogar ein Teil der Pflichtabgaben (Zakat) verwendet werden soll.
Sure 9:60
„Die Almosen sind nur für die Armen, die Bedürftigen, diejenigen, die damit beschäftigt sind, diejenigen, deren Herzen vertraut gemacht werden sollen, (für Freilassung der) Sklaven, die Verschuldeten, auf Allahs Weg und (für) den Sohn des Weges, als Verpflichtung von Allah. Allah ist Allwissend und Allweise.”
Hier wird deutlich, dass der Islam die Sklavenbefreiung als wichtige Sühneleistung für unabsichtliche Tötung vorschreibt.
Sure 4:92
„Und der Gläubige, der einen anderen Gläubigen erschlägt, soll nur durch den Freikauf eines Sklaven und eine Buße befreit werden, wenn es sich um einen unabsichtlichen Mord handelt, das ist ein Frevel gegen das Recht des Glaubens.”
Der Koran setzt die Befreiung von Sklaven als eine der Möglichkeiten zur Sühne für gebrochene Eide ein.
Sure 5:89 (Al-Ma’ida)
„Allah nimmt keine Sühne von euch für das, was in eurem Eid an Falschaussage geschehen ist, sondern er vergibt euch, wenn ihr schwört und dann den Eid brecht. Aber das, was ihr von Bußen leisten müsst, ist die Speisung von zehn Bedürftigen mit dem, was ihr für eure Familien gewöhnlich esst, oder das Bekleiden von zehn Bedürftigen, oder die Befreiung eines Sklaven.”
Der Islam schreibt auch bei der schweren Sünde des Dhihar (wenn ein Mann seine Frau mit seiner Mutter vergleicht) die Sklavenbefreiung als verpflichtende Sühne vor.
Sure 58:3 (Al-Mujadila)
„Diejenigen, die von ihren Frauen sagen: ‚Du bist mir wie der Rücken meiner Mutter’, und dann zur Buße gezwungen werden, müssen die Sühne durch das Freilassen eines Sklaven leisten, bevor sie wieder zueinander kommen“
Allah beschreibt die Sklavenbefreiung als einen schweren, aber wichtigen Weg zum Paradies.
Sure 90:12-13
“Was wird dich wissen lassen, was der schwierige Pfad zum Paradies ist? Es ist die Befreiung eines Sklaven.”
Als Krönung der kompletten Widerlegung wird ein Vorfall berichtet, der eindeutig beweist, dass unser heutiges Verständnis von Sklaverei, welches vor allem durch christliche und atheistische Werte geprägt ist, nicht dem islamischen Verständnis entspricht.
Zaid war ein Sklave des Propheten ﷺ, welcher ihm geschenkt wurde und mit welchem er eine herzliche Bindung hatte. In einem Vorfall wird berichtet, dass der Vater und Onkel von Zaid ihn in Mekka fanden und ihn freikaufen wollten. Der Prophet ﷺ bot ihnen an, dass wenn Zaid zu seiner Familie gehen wolle, er ohne Lösegeld gehen könne. Doch Zaid sagte Folgendes:
„Ich wähle niemanden vor dir (Muhammad). Du bist mir ein Vater und ein Onkel zugleich.“
Sein Vater Haritha und sein Onkel waren erstaunt und sagten:
„Wehe dir, Zaid! Wirst du die Freiheit und deine Familie einem Leben in Knechtschaft vorziehen?“
Doch Zaid antwortete:
„Ich habe bei diesem Mann etwas gesehen, das mich dazu bringt, niemanden vor ihm zu wählen.“
Als der Prophet (Allah segne ihn und gebe ihm Frieden) dies sah, nahm er Zaid an die Hand, führte ihn zur Kaaba und verkündete öffentlich:
„Oh ihr Leute! Bezeugt, dass Zaid mein Sohn ist. Er wird mein Erbe sein, und ich werde sein Erbe sein.“
Quelle: Al-Isaba: Ibn Hajar Al Asqalani v.2 s.495
Hier wird deutlich, dass das Verständnis von Sklaverei, wie wir es heute kennen, grundlegend von dem islamischen Verständnis abweicht. Dies zeigt sich besonders in den Worten von Zaids Vater, der entsetzt war, dass Zaid ein Leben als Diener bei Muhammad (Allah segne ihn und gebe ihm Frieden) der Rückkehr zu seiner eigenen Familie vorzog. Nur jemand, der unehrlich ist oder Hass im Herzen trägt, könnte dies anders interpretieren.
Fazit
Der Islam hat, wie auch beim Verbot von Alkohol und anderen schrittweisen Regelungen, die Sklaverei sukzessive bekämpft. Vor der islamischen Zeit war Sklaverei ein essenzielles wirtschaftliches Instrument, das für die ökonomische Stabilität der Gesellschaft von zentraler Bedeutung war. Eine sofortige Freilassung aller Sklaven hätte das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbrechen lassen. In diesem Beitrag wurde deutlich, dass die Abschaffung der Sklaverei im Islam ein schrittweiser Prozess war, der sorgfältig und mit Bedacht umgesetzt wurde.
…und Allah weiß es am besten.